Der Vorschlag der Begleiterin unserer kleinen Gruppe (eine 21-jahre junge Frau aus Alice Springs, die mit bloßen Händen Feuerholz spaltete und einen Bulli mit Anhänger über die Schotterpisten fuhr, als wäre es ein Kinderspiel) war, um 04:00 Uhr aufzustehen, zu einem Ort zu fahren, eine Stunde zu wandern und dann den Sonnenaufgang über dem Kings Canyon zu erleben. Die Abstimmung war formell demokratisch, aber niemand hatte den Mut, sich ihr zu widersetzen. Was für ein frühes Erwachen! Schlafsäcke unter dem Sternenhimmel, Aufwachen, stockdunkel. Wir haben es gehasst. Alle im Bus schliefen. Menschen aus aller Welt, die hier im australischen Outback unter den Sternen in so genannten Swags (Schlafsäcke, die mit einer LKW-ähnlichen Plane abgedeckt sind, die im Falle von Dingos oder Sandstürmen über dem Kopf geschlossen wird) schlafen. Während der Wanderung wird es langsam hell. Wir kommen früh am Aussichtspunkt an. Wir sitzen auf den Felsen, alle hier und da verstreut. Here comes the sun von den Beatles spielte auf einem iPhone, das auf dem Boden lag, und wir schauen nach Osten: Minuten der Stille, dann eine Kaskade aus goldenem Licht, brennende roten Felsen, Lächeln und Rührung. Manchmal braucht es nur sehr wenig, um sich lebendig zu fühlen….